MOZART ALLA GUITAR
Zum ersten Mal auf zwei Wienergitarren:
Eine moderne Wiederbelebung des Zeitgeists Wiens.
4 MOZART KLAVIERSONATEN FÜR WIENERGITARREN
Nr. 10 KV 330 - Nr. 5 KV 283 - Nr. 4 KV 282 - Nr. 11 KV 331
Duo Morat-Fergo; Wienergitarren
Neues Album auf Challenge Classics - Release 8. Oktober 2021
Dass das von Mozart für die Sonaten beabsichtigte Hammerklavier von zwei Gitarren ersetzt wird, dürfte bei einigen Mozart-Kennern ein Stirnrunzeln hervorrufen, denn der Ton eines Tasteninstruments wird völlig anders erzeugt als der einer Gitarrensaite. Gleichwohl gilt, dass die Klangqualität der von Mozart gespielten Instrumente vom modernen Steinway-Konzertflügel mindestens ebenso weit entfernt ist wie von der Wiener Gitarre. Wie klang das auch als Pianoforte oder Fortepiano bezeichnete Hammerklavier in Mozarts Zeit? Die Vielseitigkeit der Tasteninstrumente war groß: Während das Cembalo noch bis um 1795 genutzt wurde, komponierte Mozart auf einem Clavichord. Das Hammerklavier, Vorläufer des heutigen Flügels, war damals ein relativ neues Instrument, an dem noch Änderungen angebracht wurden. Es hatte recht spezifische Klangeigenschaften: eine scharfe Artikulation, eine kurze, irgendwo zwischen Cembalo und Flügel einzuordnende Ausklingzeit, ein klares Bassregister und generell eine hellere und transparenter Klangfarbe. Mozart schrieb seine Klaviersonaten für eben diesen Klang.
Die kleineren früheren Sonaten KV 282 und 283 vergegenwärtigen typische Cembalomerkmale wie Dynamikwechsel, Artikulation und Verzierung, während die Sonaten KV 330 und 331 eindeutig pianistischer sind. Es ist davon auszugehen, dass Mozarts Sonaten, die hauptsächlich für kleinere Darbietungen im häuslichen Kreis gedacht waren, auf allen möglichen Tasteninstrumenten gespielt wurden, von denen jedes andere Aspekte und Charakteristiken der Partitur akzentuierte. Der Zuhörer hatte nicht „einen“ Klavierton im Ohr, sondern war an eine breite Klangfarbenpalette gewöhnt. Die kürzere Notendauer sowie die Feinheit und die Farbenvielfalt, die in der Klangwelt der Gitarre anzutreffen sind, erinnern stark an die der Hammerklaviere im späten 18. Jahrhundert, wie Mozart sie gekannt hat, während sich das dynamische Spektrum der Gitarre in den Salons und kleineren Spielstätten der damaligen Zeit sehr wohl gefühlt hätte. Es mag exotisch anmuten, die Sonaten auf zwei Gitarren zu hören, aber der gezupfte Klang fügt sich wunderbar in die Familie der Tasteninstrumente.